Das macht ein Stromstoßschalter – eine Erklärung
Ein Stromstoßschalter ermöglicht Ihnen die Steuerung einer Leuchte von mehreren Schaltstellen aus. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie eine Stromstoßschaltung funktioniert, wo sie verwendet wird und wie Sie Stromstoßschalter einbauen.
Stromstoßschalter - eine einfache Erklärung
Stromstoßschaltungen können Sie nutzen, um eine Beleuchtung von verschiedenen Stellen aus zu steuern – Sie können zum Beispiel eine Stromstoßschaltung in einem langen Flur oder auch in Ihrem Wohnzimmer einbauen. Diese praktischen Geräte ermöglichen das Ein- und Ausschalten von Verbrauchern über mehrere Taster hinweg, besonders dort, wo herkömmliche Schaltungstypen wie Aus-, Wechsel- oder Kreuzschaltungen nicht mehr ideal sind und die Verdrahtungen einfach zu unübersichtlich werden.
So funktioniert ein Stromstoßschalter
Anstelle von Schaltern werden Taster verwendet, um einen Verbraucher ein- oder auszuschalten. Beim Betätigen des Tasters sendet dieser einen Stromimpuls an den Stromstoßschalter, der den Schaltzustand des Verbrauchers ändert. Der Schaltzustand bleibt solange erhalten, bis der Taster erneut betätigt wird, es sei denn, eine Zeitschaltuhr setzt den Schaltzustand nach einer bestimmten Zeit zurück. Der Stromstoßschalter kann in den Stromkreisverteiler eingebaut oder als kleines Relais hinter einem Taster montiert werden.
Unser Tipp: Das Schaltgeräusch des Relais ist nicht ganz lautlos und als leises Klacken zu hören – deshalb sollten Sie diese nicht an schlafzimmernahen Wänden installieren. Alternativ können geräuschlose Stromstoßschalter verwendet werden.
Schalter und Taster – was ist was?
Kennen Sie den Unterschied zwischen Taster, Schalter und Tastschalter? In unserem Ratgeberbeitrag „Unterschied zwischen Schalter und Taster“ erfahren Sie, wie sich diese voneinander unterscheiden und wo sie zum Einsatz kommen
Aufbau des Stromstoßschalters und ein beispielhafter Schaltplan
Ein Stromstoßrelais hat zwei Hauptkomponenten: eine Magnetspule (Spule und Eisenkern) und einen oder mehrere Schaltkontakte.
Beim Drücken des Tasters erhält die Spule einen Stromimpuls und schaltet den Kontakt. Es gibt zwei Stromkreise: Den Steuerstromkreis – dieser schaltet die Spule und den Laststromkreis, der den Strom zum Verbraucher leitet. Die Relais sind für Steuerspannungen in 12V, 24V und 230V erhältlich und haben eine maximale Schaltleistung von 16 Ampere. Es gibt sie in zwei Bauarten: für die Montage auf Tragschienen in Unterverteilungen oder für den Einbau in 70-mm-Abzweigdosen. Die Kennbuchstaben sind K oder Q. Folgend ein Schaltplan, in dem wir Ihnen die grundlegende Verdrahtung eines Stromstoßschalters aufzeigen:
Ihre Sicherheit steht an erster Stelle!
Beachten Sie bei sämtlicher Elektroinstallation im Haus immer die 5 Sicherheitsregeln in der Elektrotechnik, um Unfälle und elektrische Schläge zu verhindern.
- Freischalten: Schalten Sie die elektrische Anlage spannungsfrei, indem Sie den Hauptschalter oder Sicherungen abschalten.
- Gegen Wiedereinschalten sichern: Sichern Sie den Hauptschalter oder die Sicherungen gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten.
- Spannungsfreiheit feststellen: Überprüfen Sie mit einem Spannungsprüfer, dass wirklich keine Spannung mehr anliegt.
- Erden und kurzschließen: Erden Sie die stromführenden Phasen vor Beginn der Arbeiten.
- Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken: Decken Sie alle in der Nähe befindlichen spannungsführenden Teile ab oder errichten Sie Absperrungen, um Berührungen zu vermeiden.
Einen Stromstoßschalter einbauen – so geht’s ganz einfach
Sie können einen Stromstoßschalter auf zwei Arten anschließen – mit einer getrennten oder einer gemeinsamen Leitung. Hier zeigen wir Ihnen, wie es funktioniert:
Bei einer getrennten Leitung
- Verwenden Sie zwei getrennte Leitungen: eine für die Lampen und eine für die Taster.
- Legen Sie eine Leitung vom Stromstoßschalter zu den Tastern.
- Legen Sie eine zweite Leitung von den Tastern zu den Lampen.
Bei einer gemeinsamen Leitung
- Verwenden Sie eine fünfadrige Leitung.
- Verlegen Sie die Leitung vom Stromstoßschalter in eine Abzweigdose.
- Verdrahten Sie von der Abzweigdose weiter zu den Tastern und der Beleuchtung.
- Alternativ können Sie die Verdrahtung in der Schalterdose des Tasters vornehmen: Ziehen Sie dazu die fünfadrige Leitung in die Schalterdose und verdrahten Sie von dort zu den Lampen und anderen Tastern.
So geht es weiter
- Führen Sie den Außenleiter zu allen Tastern.
- Führen Sie den Tasterdraht zum Relais, um alle Taster parallel zu schalten.
- Verbinden Sie den Ausgang des Stromstoßschalters mit dem Verbraucher.
- Schließen Sie den Neutralleiter an den Verbraucher an.
Info: Sie sind sich nicht sicher, was zwischen Kabel und Leitungen die Unterschiede sind? Dann lesen Sie einfach unseren Ratgeberbeitrag dazu. Dort erfahren Sie alle Unterschiede einfach erklärt.
Der Unterschied zwischen Kreuzschaltung und Stromstoßschaltung
Ein Stromstoßschalter bietet mehrere Vorteile: Erstens reduziert er den Verdrahtungsaufwand erheblich im Vergleich zu Kreuz- und Wechselschaltungen. Um einen Verbraucher von drei verschiedenen Stellen aus zu steuern, benötigen Sie normalerweise zwei Wechselschalter und einen Kreuzschalter. Der Kreuzschalter braucht vier Adern und die Wechselschalter erfordern jeweils mindestens eine dreiadrige Leitung, was zu einem hohen Verkabelungsaufwand führt. Mit Stromstoßschaltern hingegen genügt eine einfache zweiadrige Leitung und Taster. Dies spart Ihnen Material und Zeit bei der Installation und senkt gleichzeitig Ihre Kosten.
Fazit: Stromstoßschalter – eine praktische und effiziente Lösung
Mit einem Stromstoßschalter haben Sie eine flexible Möglichkeit, elektrische Verbraucher von mehreren Schaltstellen aus zu steuern. Dank ihrer einfachen Installation und der Möglichkeit, beliebig viele Schaltstellen anzuschließen, sind sie eine praktische Lösung für unterschiedlichste Anwendungen in Wohn- und gewerblich genutzten Gebäuden.