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Elektroinstallation

Unterputzdosen setzen: Eine hilfreiche Anleitung

Tobias Behrens
Tobias Behrens 14.04.24 6 Min
Unterputzdosen setzen: Eine hilfreiche Anleitung

Wenn Sie Räume mit neuen Steckdosen oder Schaltern ausstatten möchten, ist es wichtig zu wissen, wie Sie Unterputzdosen richtig setzen. Wir erklären in diesem Beitrag, was Sie dabei beachten müssen.

Unterputzdosen: Dafür sind sie wichtig

Unterputzdosen sind notwendig, um elektrische Anschlüsse unter Putz zu verlegen, also innerhalb der Wände. Sie bieten die Anschlussmöglichkeit für die Verdrahtung und den Anschluss an die Elektroinstallation. Dabei können verschiedene Arten von Dosen verwendet werden, je nachdem, welche Art von Anschluss Sie installieren möchten. Diese reichen von einfachen Steckdosen bis hin zu komplexeren Schaltern für Licht oder Lüftungssysteme.

Wer darf Unterputz-Steckdosen setzen?

Unterputzdosen können Sie selbst setzen, vorausgesetzt, Sie verfügen über die ausreichenden Kenntnisse. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass der Anschluss an die Elektroinstallation von einem Fachbetrieb durchgeführt werden muss, um die Sicherheit zu gewährleisten. Außerdem benötigen Sie für das Setzen von Unterputzdosen etwas mehr Erfahrung, schließlich benötigen Leitungen und Kabel Schlitze in der Wand, die erst einmal gefräst werden müssen.

Tiefe und Durchmesser der Unterputzdosen

Unterputzdosen gibt es in verschiedenen Tiefen und Durchmessern, je nach den Anforderungen der Installation. Die Tiefe kann je nach Bedarf zwischen 35 und 66 mm variieren, während der Durchmesser auf 68 mm genormt ist. In der Regel werden Dosen zwischen 46 mm und 66 mm verbaut. Flachere Gerätedosen mit einer Tiefe von 35 mm werden seltener verwendet, meist nur dann, wenn die Statik der Wand oder ihre Dicke keine tiefen Bohr- oder Fräslöcher erlauben. Tiefere Unterputzdosen bieten den Vorteil, mehr Platz hinter den eingebauten Geräten oder Schaltern zu schaffen, was das Verdrahten und Verstauen erleichtert und häufig zusätzliche Abzweigdosen überflüssig macht.

Das sollten Sie beachten: Die Abstände und Installationszonen

Beim Setzen von Unterdosen müssen bestimmte Abstände eingehalten werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dazu gehört die Einhaltung der senkrechten und waagerechten Installationszonen und die Berücksichtigung der Vorzugshöhen. Die Installationszonen haben wir in dem Ratgeberbeitrag zu der Elektroinstallation im Haus ausführlich erklärt. Die Messung der Abstände eines Schalters oder einer Steckdose zum Fußboden, zur Decke, zu Türen oder zu anderen Schaltern bzw. Steckdosen erfolgt stets ausgehend von der Mitte der jeweiligen Dose oder des Schalters und nicht von den äußeren Kanten aus. Folgende Normhöhen für Steckdosen und Schalter sollten eingehalten werden:

  • Normale Steckdosen sollten sich 30 cm über dem fertigen Fußboden befinden.
  • Der Abstand von Schaltermitte zu Tür sollte 20 Zentimeter betragen.
  • Steckdosen für fest installierte Geräte wie Backöfen, Ceranfelder und Spülmaschinen sollten sich 30 cm über dem fertigen Fußboden befinden.
  • Die optimale Höhe für Lichtschalter liegt zwischen 105 cm und 110 cm über dem fertigen Fußboden.
  • Bei Böden im Rohbau muss die Höhe des Belags zu den angegebenen Höhen addiert werden.

Dosen untereinander oder nebeneinander setzen

Selbstverständlich können Sie mehrere Dosen auch untereinander oder nebeneinander platzieren. Es gibt verschiedene Optionen für die Verbindung von mehreren Schalterdosen nebeneinander. Einige Modelle bieten beispielsweise die Möglichkeit zur Verbindung über einen sogenannten Kamin – ein spezieller Kanal oder eine Aussparung innerhalb der Schalterdose, der es ermöglicht, mehrere Dosen miteinander zu verbinden oder Kabel durchzuführen. Eine Alternative ist der Kauf von 2-fach, 3-fach, 4-fach oder 5-fach Ausführungen einer Unterputzdose, die den direkten Einbau von mehreren Schaltern, Steckdosen oder Geräten ermöglichen. Dies hat allerdings Auswirkungen auf die einzuhaltenden Abstände von Schaltermitte zu Schaltermitte. Wenn mehrere Steckdosen innerhalb desselben Rahmens nebeneinander platziert werden, muss ein Abstand von 71 mm eingehalten werden, damit der Rahmen optimal passt. Sollen Steckdosen in jeweils separaten Rahmen nebeneinander platziert werden, so gilt ein Abstand von min. 91 mm.

Dosen mit richtigem Mörtel eingipsen

Wollen Sie Elektrodosen setzen, benötigen Sie speziellen Mörtel oder Gips, der für die Installation von elektrischen Leitungen geeignet ist. Die ideale Wahl ist der passend betitelte „Elektrikergips“. Dieser Gips hat eine schnelle Abbindezeit und ist leicht zu verarbeiten. Es ist wichtig, nur kleine Mengen anzumischen, da der Mörtel sonst zu schnell aushärtet und nicht mehr verwendbar ist. Eine passende, wenn auch etwas teurere Alternative ist Modellgips, wenn Sie die Dosen eingipsen möchten. Beim Setzen von mehreren Unterputzdosen sind außerdem beispielsweise Putzgips, Haftspachtel oder Fugengips eine gute Wahl, welche über eine höhere Abbindezeit verfügen.

Vorab: Eine durchdachte Planung

Eine sorgfältige Elektroplanung bildet die Basis für den Komfort Ihres zukünftigen Wohnens.Für eine korrekte Vorbereitung ist es daher essenziell, die Positionen für die Unterputzdose sowie die zukünftige Anbringung der Schalter und Steckdosen zu markieren. Besonders in Räumen mit zahlreichen elektrischen Geräten, insbesondere in der Küche, ist es daher ratsam, im Voraus Pläne zur Platzierung von Möbeln und Technik zu erstellen. Als gute Grundlage für die Planung bietet Ihnen unser Ratgeberartikel “Wie viele Steckdosen pro Sicherung” hilfreiche Tipps & Tricks

Eine Anleitung: Unterputzdosen richtig setzen

Der Prozess zum Setzen von Unterputzdosen ist relativ einfach, erfordert jedoch sorgfältige Durchführung. Als Werkzeug für das Setzen der Dosen benötigen Sie eine Bohrmaschine mit einer 68mm oder 74mm Bohrkrone, entsprechenden Mörtel oder Gips mit Spachtel oder Kelle, sowie einen Bohrhammer oder Hammer und Meißel, und einen Pinsel. Zusätzlich sollten Sie auf eine angemessene Schutzkleidung oder Ausrüstung achten: Hörschutz, Atemschutz sowie eine Schutzbrille sind hier ratsam

Schritt 1: Die Vorbereitung: Legen Sie den Punkt für den Einbau der Dosen fest, wobei Sie Abstände und Installationszonen berücksichtigen. Verwenden Sie eine Wasserwaage und einen Bleistift, um senkrechte und waagerechte Striche in der Richthöhe zu markieren. Messen Sie von dem Punkt, an dem sich die Linien kreuzen, die Abstände zu anderen Schalterdosen. Beachten Sie dabei den Verlauf von bereits verlegten Kabeln und markieren Sie diese gegebenenfalls.

Schritt 2: Die Bohrungen: Nachdem die Positionen markiert sind, kommt der Dosenbohrer zum Einsatz: Setzen Sie den Zentrierbohrer auf die Mitte des angezeichneten Kreuzes und bohren Sie zunächst Löcher von etwa acht Millimetern Durchmesser. Montieren Sie dann die Stahl- oder Diamant-Bohrkrone und bohren Sie ein kreisrundes Loch ins Mauerwerk. Um den Einbau leichter zu machen, sollte die Aussparung fünf bis zehn Millimeter breiter und tiefer sein als die Unterputzdose selbst – aber nicht zu tief! Danach können Sie den Bohrkern mit einem Hammer und Meißel entfernen. 

Schritt 3: Das Setzen der Unterputz-Steckdosen: Ist das Loch groß genug, können Sie die benötigten Öffnungen für die Kabeleinführung ausbrechen. Pinseln Sie das Bohrloch mit Wasser ein damit der Gips richtig haftet. Tragen Sie dann den Gips oder Mörtel mit einem Spachtel ins Loch ein. Halten Sie dabei die Öffnungen für die Kabel frei und setzen Sie die Dose vorsichtig und gerade in das Loch. Richten Sie die Dose mithilfe einer Wasserwaage parallel zum Fußboden und zur Decke aus und lassen Sie sie etwa einen Zentimeter herausragen. Drücken Sie die Dose fest in das Loch, sodass etwas Gips oder Mörtel durch die Öffnungen für die Kabel quillt. Reinigen Sie die Öffnungen für die Kabel von Gips und lassen Sie alles gut trocknen.

Schritt 4: Das Anschließen durch den Elektriker: Nach dem Trocknen können die Kabel in die Dose eingezogen werden. Wenn diese mindestens zehn Zentimeter herausstehen, ist alles in Ordnung. Beachten Sie, dass das Anschließen an Strom nur von Elektrikern durchgeführt werden darf. Nach dem Verputzen können die gewünschten Schalter und Steckdosen mit Schrauben an der Unterputzdose festgeschraubt und die Abdeckungen angebracht werden. Ein Tipp: Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen und wichtige Sicherheitshinweise für eine erfolgreiche Installation von Steckdosen finden Sie in unserem Ratgeberbeitrag "Steckdosen einbauen".

Unterputzdosen bei elektroland24

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Der Unterschied zwischen Unterputzdosen und Hohlwanddosen

Es gibt zwei Hauptarten von Dosen: Unterputzdosen und Hohlwanddosen. Unterputzdosen werden in festes Mauerwerk wie Ziegelwände eingelassen, während Hohlwanddosen für Hohlwände wie Trockenbauwände oder Rigipsplatten verwendet werden. Die Wahl der richtigen Dose hängt also von der Art der Wand ab, in die sie eingebaut werden soll.

FAQs: Häufig gestellte Fragen rund um das Thema Unterputzdosen richtig setzen

Unterputzdosen können, je nach Ausführung, mit einer Tiefe zwischen 35 und 66 Millimetern erworben werden. Es kommt also ganz darauf an, wie tief Sie die Dose in die Wand setzen möchten.

Je nach Größe der Dose ist ein Loch von 68 oder 82 Millimetern Durchmesser ausreichend. Beachten Sie dabei, etwas tiefer zu bohren, als die Dose selbst lang ist.