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Photovoltaik im Winter: Wissenswertes & praktische Tipps

Marcus Huschka
Marcus Huschka 23.05.24 4 Min
Photovoltaik im Winter: Wissenswertes & praktische Tipps

Trotz kürzerer Tage und geringerer Sonneneinstrahlung bieten PV-Anlagen auch im Winter eine kostensparende Lösung zur Stromerzeugung. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Photovoltaikanlage im Winter optimal nutzen und gleichzeitig Kosten senken können.

Lohnt sich eine Solaranlage im Winter überhaupt?

Die immer noch recht verbreitete Aussage, dass Photovoltaik-Anlagen im Winter keine nennenswerte Leistung erbringen, ist so nicht richtig. Es ist allerdings wahr, dass der Ertrag in den Wintermonaten von einigen Faktoren abhängt, wie beispielsweise der Größe der Anlage, ihrer Ausrichtung oder auch dem Standort. Trotz der reduzierten Leistung kann eine PV-Anlage im Winter einen Teil des Strombedarfs decken und somit langfristig zu Einsparungen der Stromkosten beitragen. Vor allem dann, wenn Sie den gewonnenen Strom der PV-Anlage für den Betrieb Ihrer Elektroheizung oder einer Wärmepumpe einsetzen. In unserem Ratgeberbeitrag Wärmepumpe im Winter erfahren Sie mehr über das Heizen in den kälteren Jahreszeiten. Ein weiterer Tipp: Eine Voraussetzung, damit Ihre PV-Anlage ganzjährig einen guten Ertrag erzielen kann, ist natürlich eine regelmäßige PV-Anlage Wartung. So können Sie sicher sein, dass Ihre Anlage optimal arbeitet.

Strom speichern – auch im Winter

Haben Sie gewusst, dass auch im Winter der Einsatz eines Stromspeichers von Vorteil sein kann? Der Stromspeicher speichert die tagsüber erzeugte Sonnenenergie und stellt sie Ihnen genau dann zur Verfügung, wenn Sie Strom benötigen. Durch die Nutzung eines Stromspeichers kann der Eigenverbrauch auf rund 50 bis 80 Prozent gesteigert werden.

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Der PV-Ertrag im Winter

Der Solarertrag im Winterhalbjahr beträgt rund 20-30 Prozent des gesamten Jahresertrags einer PV-Anlage. Dies liegt daran, dass die Sonneneinstrahlung während dieser Jahreszeit einfach geringer ist und der Anteil an diffusem Licht, das durch Bewölkung entsteht, höher ist. Die genaue Bestimmung des PV-Ertrags im Winter gestaltet sich allerdings etwas komplexer. Bei der Berechnung spielt die sogenannte „Globalstrahlung“ eine entscheidende Rolle. Diese bemisst die tatsächlich auf der Erdoberfläche eintreffenden Sonnenstrahlen und deren Energiegehalt. Beispielsweise erreicht die Globalstrahlung in Süddeutschland jährlich etwa 1.200 kWh/qm, während in Norddeutschland hingegen etwa 1.000 kWh/qm gemessen werden.

  • Die Globalstrahlung wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/qm) angegeben.
  • Verschiedene Faktoren beeinflussen die Berechnung. Dazu zählen die Direkteinstrahlung (bei klarem Wetter ohne Wolken), die Diffus Strahlung (bei bewölktem Himmel, Nebel, Verschmutzung) und der Strahlungswinkel – der jeweils abhängig vom Sonnenstand, Jahres- und Tageszeit ist.
  • Um die Globalstrahlung an Ihrem Standort herauszufinden, können Sie auf Wetterdienste, Online-Plattformen und Tools zurückgreifen, die kostenlos Solardaten für bestimmte Standorte bereitstellen.

So können Sie den Ertrag Ihrer PV-Anlage einfach selbst berechnen

Mithilfe einer einfachen Formel können Sie den Ertrag Ihrer PV-Anlage auch ganz einfach selbst berechnen. Die Formel dazu lautet:
Ertrag = Globalstrahlung x Größe x Wirkungsgrad

PV-Anlagen im Winter: Was Sie beachten müssen, wenn es schneit

In der Regel ist es nicht notwendig, dass Sie das Dach und Ihre PV-Anlage von Schnee befreien. Wenn Sie dennoch das Dach räumen möchten, ist es ratsam, einen Fachbetrieb zu beauftragen, der spezielle Räumwerkzeuge verwendet. Auf diese Weise vermeiden Sie die Gefahr, sich beim Klettern auf einem rutschigen, vereisten Dach zu verletzten. Bitte nutzen Sie keine Teleskop-Besen oder ähnliches, da hier die Gefahr besteht, dass Module beschädigt werden und Ihre Solaranlage Schaden nimmt.

Die Schneelast berücksichtigen

Grundsätzlich muss bei der Planung einer PV-Anlage immer auch die regionale Schneelast berücksichtigt werden. Deutschland ist in fünf Schneelastzonen unterteilt: So sind beispielsweise in den Mittelgebirgs- oder alpinen Regionen aufgrund der hohen Schneelast Photovoltaikmodule steiler aufgestellt, damit der Schnee einfacher abrutschen kann. Wenn Sie gerade eine PV-Anlage planen, sollten Sie unbedingt die Schneelast entsprechend Ihres Wohnortes berücksichtigen und Module nutzen, die der hohen Schneelast standhalten. Die Angaben finden Sie im Datenblatt der jeweiligen Solarmodule. Fast alle Module namhafter Hersteller können einer Druckbelastung von 5.400 Pa standhalten und sind somit in ganz Deutschland einsetzbar. Folgend eine Übersicht der verschiedenen Schneelastzonen in Deutschland.

Einfach clever: Wallboxen mit PV-Strom laden

Intelligente Wallboxen bieten Ihnen eine sehr effiziente und nachhaltige Möglichkeit, Ihr E-Auto mit selbst erzeugtem Solarstrom zu laden, indem Sie eine Wallbox mit Ihrer PV-Anlage verbinden. Moderne Wallboxen können zudem den Ladevorgang so steuern, dass Ihr E-Auto bevorzugt mit Solarstrom versorgt wird – und zwar dann, wenn die PV-Anlage Energie produziert. Dadurch wird der Eigenverbrauch optimiert und Ihre Abhängigkeit von externem Stromanbietern verringert. Wenn Sie mehr über die nachhaltige Verbindung erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeberbeitrag „Wallbox Photovoltaik“.

Die richtige Ausrichtung Ihrer Photovoltaikanlage im Winter

Für eine effiziente Nutzung von Solarstrom im Winter, sollten Sie auf die richtige Ausrichtung Ihrer der PV-Anlage achten. Normalerweise wird die PV-Anlage nach der Maximalleistung in den Sommermonaten in südlicher Richtung ausgerichtet, um den Ertrag über das ganze Jahr hinweg möglichst hochzuhalten. Auch die parallele Installation zum Dach macht hier Sinn. Um die Leistung auch in den kalten Wintermonaten zu maximieren, können Sie die Neigung der Module mithilfe von Aufständerungssystemen anpassen lassen – dieses ist besonders bei Flachdächern empfehlenswert.

Um die Leistung im Winter zu optimieren, können Sie eine Ost-West-Ausrichtung wählen und Ihre Anlage in zwei Teilsysteme aufteilen, die jeweils auf der Ost- und der Westseite des Daches angebracht werden. Eine steilere Aufstellung der Solarmodule mit rund 55 Grad kann dazu beitragen, dass der niedrigere Sonnenstand im Winter ausgeglichen werden kann.

FAQ: Häufig gestellte Fragen rund um das Thema „Photovoltaik im Winter“

Selbstverständlich können Sie auch im Winter die gewonnene Energie Ihrer PV-Anlage zum Heizen nutzen. Auch wenn der Ertrag während der kalten Monate geringer ausfällt, können Sie dadurch Heizkosten einsparen und gleichzeitig CO₂ reduzieren.

Auch wenn Ihr Strombedarf im Winter höher ist als in Sommer und die Stromproduktion einer PV-Anlage im Winter geringer ist, leistet beispielsweise eine 10 kWp PV-Anlage auch im Winter einen Beitrag zur Stromerzeugung. Rund 20-30% der Jahresproduktion werden im Winter erzeugt.

Wenn Schnee auf der eigenen PV-Anlage liegt, können Sie einen Fachbetrieb damit beauftragen, den Schnee zu räumen. Auch die Möglichkeit, Solarmodule zu beheizen gibt es. Am einfachsten ist es allerdings, wenn Sie einfach warten, bis der Schnee herunterrutscht.