Photovoltaik: Welche Anlagen-Größe brauche ich?
Sie möchten sich für Ihr Einfamilienhaus eine Photovoltaik-Anlage zulegen, sind sich aber nicht sicher, welche Größe die richtige ist? Im Folgenden erläutern wir Ihnen, welche Faktoren bei der Wahl der optimalen Größe Ihrer PV-Anlage entscheidend sind.
Die richtige Größe ist entscheidend
Die ideale Größe einer geplanten Photovoltaik-Anlage zu berechnen ist deshalb wichtig, weil Sie natürlich nicht zu wenig Strom produzieren wollen, sondern genau die Menge, die Sie brauchen, bestenfalls sogar mehr, damit Sie den Energie-Überschuss durch einen Stromspeicher speichern und später nutzen können.
Bei einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses gibt es keine Einheitsgröße. Welchen Umfang die Anlage letztendlich hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die es zu berücksichtigen gilt. Bei der Planung der Anlage und wenn es darum geht, die relevanten Daten zu ermitteln, sollten Sie zum Beispiel die folgenden wichtigen Fragen klären:
- Wie hoch ist mein Stromverbrauch?
- Wie groß ist die verfügbare Dachfläche?
- Was sind die Auswirkungen meines Standorts?
Am Anfang der Planung steht immer die Ermittlung der verfügbaren Dachfläche. Dabei sollten Sie auch stets alle relevanten Zukunfts-Aspekte berücksichtigen: Wird sich Ihr Haushalt vielleicht bald durch eine oder mehrere Personen erweitern? In diesem Fall reicht die verfügbare Fläche vielleicht nicht mehr für Ihre Bedürfnisse aus. Wachsen Bäume am Haus, die einen Schatten aufs Dach werfen könnten? Dann müssen Sie die entsprechenden Stellen aus der Rechnung nehmen oder dafür sorgen, dass die Bäume gekürzt oder ganz gefällt werden. Und das sind nur einige Beispiele.
Wie viel Photovoltaik-Energie brauche ich für ein Einfamilienhaus?
Im Durchschnitt verbraucht eine 4-köpfige Familie ungefähr 4000 kWh pro Jahr. Mit einer modernen Wärmepumpen-Heizung sowie einer hauseigenen Wallbox zum Aufladen des E-Autos kann der Stromverbrauch jedoch auf ca. 10.000 jährliche kWh oder noch mehr ansteigen. Eine Wallbox lässt sich zudem sehr gut mit einer PV-Anlage verbinden! In unserem Artikel „Überschussladen Wallbox“ können Sie mehr zu dem Thema erfahren.
Eine Ermittlung des Strombedarfs der Familie hilft Ihnen dabei, die benötigte Größe für Ihre PV-Anlage herauszufinden, damit Sie genau die Anlage planen können, die Ihnen den nötigen Energie-Ertrag liefern kann.
Wenn es um die Planung einer PV-Anlage für den Eigenbedarf geht, ist es wichtig, etwas weiter vorauszudenken. Deshalb sollten Sie dabei nicht nur elektrische Geräte, die Heizung und den Warmwasserspeicher, sondern auch die eventuelle E-Mobilität miteinbeziehen, falls Sie nicht ohnehin schon ein Elektro-Auto besitzen. Grundsätzlich lohnt es sich langfristig, eine etwas größere Anlage zu planen, sofern es die verfügbare Dachfläche zulässt. Auf diese Weise ist eine Nachrüstung nicht mehr notwendig, wenn sich die Anzahl der im Haushalt wohnenden Personen eventuell vergrößert.
Ein wichtiger Punkt: Die Größe der Dachfläche
Bei der Planung einer Photovoltaik-Anlage ist die Entscheidung, welche Größe der Anlage gewählt wird, stark von der verfügbaren Dachfläche Ihres Hauses abhängig. Hierbei sind auch Neigung und Ausrichtung der Solarpanels wichtig. Eine Neigung nach Süden sichert Ihnen beispielsweise einen höheren Solarenergie-Ertrag, als wenn die Anlage nach Norden ausgerichtet wäre. Falls Ihr Dach keine Neigung in die optimale Himmelsrichtung zulässt, kann eine etwas größere Anlage den Ausgleich schaffen. Sie müssen außerdem darauf achten, Fensterflächen, Schornsteine und ähnliches bei der Planung von der Gesamtfläche abzuziehen. Zusätzlich sollten Sie eventuelle Verschattungen durch nahestehende Bäume, andere Häuser oder Teile des eigenen Daches bedenken.
Wie viele Solarmodule letztendlich auf Ihrem Dach Platz finden, lässt sich anhand einer einfachen Rechnung schnell feststellen: Pro Solarmodul müssen Sie eine Fläche von ca. 2 Quadratmetern einplanen. Dividieren Sie also Ihre verfügbare Dachfläche durch 2. Nun kennen Sie die maximale Anzahl der auf Ihrem Dach installierbaren Module.
An dieser Stelle sollten wir noch erwähnen, dass sich die Modulfläche bei Flachdächern anders errechnet. In diesem Fall werden die Module auf PV-Unterkonstruktionen montiert und die Werte können sich je nach Neigungswinkel stark voneinander unterscheiden. Hier ist es ratsam, sich an einen Fachbetrieb zu wenden. Wenn Sie mehr zum Thema „PV-Anlage Ausrichtung“ erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren entsprechenden Artikel.
Der Einfluss des Standorts des Hauses
Ein zentraler Faktor bei der Festlegung der PV-Anlagengröße ist die lokale Sonneneinstrahlung sowie der Wirkungsgrad der Module. In Deutschland beträgt die durchschnittliche solare Sonneneinstrahlung etwa 1000 Kilowattstunden pro m² und Jahr. Der Wirkungsgrad von monokristallinen Modulen liegt im Durchschnitt bei etwa 20 %. Das bedeutet, dass ein solches Modul rund 200 kWh/m²/Jahr Solarstrom in haushaltsfähigen Strom umwandeln kann. Für einen Ertrag von 1000 kWh solaren Strombedarfs wird somit eine Dachfläche von etwa 5 m² benötigt.
Tatsächlich gibt es einen Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland, was die Stärke der Sonneneinstrahlung angeht: Im Süden ist die Einstrahlung mit etwa 1300 kWh pro m² etwas höher als die ca. 1110 kWh im Norden.
Das bedeutet natürlich, dass Sie in Süddeutschland im Durchschnitt mehr Sonnenenergie mit Ihrer Anlage aufnehmen, als dies im Norden der Fall wäre. Entsprechend können Sie dort eine etwas kleinere Anlage als beispielsweise in Hamburg planen und büßen trotzdem nichts an Leistung ein.
Richtige Vorbereitung ist wichtig
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Mehr Unabhängigkeit dank Stromspeicher
Der Autarkiegrad beschreibt das Verhältnis vom selbst genutzten Strom zum Gesamtstromverbrauch und ist entscheidend für die Unabhängigkeit von Energieversorgern. Es ist möglich, einen hohen Autarkiegrad zu erreichen, insbesondere in Verbindung mit Stromspeichern. Auf diese Weise können Sie überschüssigen tagsüber erzeugten Strom speichern und ihn dann in den Abendstunden oder nachts nutzen, wenn Ihre Anlage normalerweise keine Energie produziert. Wie Sie einen PV-Speicher für Ihre Solaranlage nachrüsten, erfahren Sie in unserem Artikel.
Selbst ohne eine Erweiterung der Anlagengröße lässt sich der Eigenverbrauch bereits durch einen Stromspeicher erhöhen. Wenn Sie Ihre PV-Anlage jedoch vergrößern, werden nicht nur die Produktionskapazität, sondern auch die regelmäßigen Stromüberschüsse gesteigert. Durch die Speicherung dieser Überschüsse leisten Sie einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung Ihrer Autarkie und Eigenverbrauchsquote.
Fazit: Die Größe einer PV-Anlage ist individuell
Es gibt keine einheitliche "richtige" Größe für eine Photovoltaikanlage, da diese von verschiedenen Faktoren abhängt. Gründliche Planung und Beratung durch Fachleute sind unerlässlich, um die optimale Größe und Ausrichtung Ihrer Anlage zu bestimmen. Zur Planung gehört dabei die Ermittlung des Haushalts-Stromverbrauchs, die Überprüfung der Größe der verfügbaren Dachfläche und welche Auswirkungen der Standort des Hauses auf die Leistung der PV-Anlage haben könnte.
