Photovoltaikanlagen – die unterschiedlichen Arten
PV-Anlagen gibt es in zahlreichen Varianten und für diverse Einsatzmöglichkeiten. Doch welche Photovoltaikanlage ist die richtige? In unserem Ratgeber lernen Sie die unterschiedlichen Arten von Photovoltaikanlagen und Solarmodulen kennen.
Die unterschiedlichen Arten von Photovoltaik
In den letzten zehn Jahren hat sich die Photovoltaik beeindruckend schnell weiterentwickelt. Sowohl in Bezug auf die Leistung als auch in der Vielfalt der Montagemöglichkeiten der Photovoltaik-Module gab es erhebliche Fortschritte. Folgend stellen wir Ihnen die verschiedenen Photovoltaik-Arten vor.
Netzgebunde PV-Anlagen und Inselanlagen
Grundsätzlich werden Photovoltaik in zwei verschiedene Typen unterteilt: Netzgebundene PV-Anlagen sind direkt mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden und speisen erzeugten Strom ein oder nutzen ihn vor Ort. Insel-PV-Anlagen sind ideal für abgelegene Standorte oder mobile Anwendungen. Diese sind unabhängig vom Stromnetz und speichern die erzeugte Energie in Batterien. Weitere Informationen über PV-Anlagen, Ihre Funktion und die spezifischen Aufbauten erhalten Sie in unserem Beitrag Solaranlage Aufbau.
Aufdach-Anlagen
Die klassische Aufdach-Photovoltaikanlage ist nach wie vor die am häufigsten installierte Art von Photovoltaikanlagen im privaten Bereich. Hierbei wird eine PV-Unterkonstruktion auf einem bestehenden Dach montiert und verankert, auf dem anschließend die Module befestigt werden.
Indach-Anlagen
Eine Indach-Photovoltaikanlage (auch BIPV genannt, vom englischen Ausdruck building integrated photovolatics) wird im Vergleich zu Aufdach-Anlage von vielen Menschen bevorzugt, da sie sich nahtlos in das Dach integriert. Sie wirkt somit wie ein natürlicher Bestandteil der Architektur. Besonders sinnvoll ist eine Indach-Anlage bei einer Dachsanierung oder einem Neubau.
Anlagen für Flachdächer
Auch Flachdächer eignen sich hervorragend für PV-Anlagen, da die Ausrichtung der Module unabhängig von der Dachneigung erfolgen kann. Die Installation ist oft unkompliziert und schnell gemacht. Auch die Optik des Gebäudes wird kaum beeinträchtigt, da die Module je nach Ausrichtung und Neigung kaum sichtbar sind, wenn Sie von unten schauen und nach oben blicken.
Solarfassaden
Abhängig von Größe und Ausrichtung eines Gebäudes kann auch die Fassade ideal zur Stromgewinnung genutzt werden. Solarfassaden wandeln die Sonneneinstrahlung direkt an der Fassade in Strom um. Besonders bei größeren Gebäuden oder Gebäuden mit viel Sonnenlicht ist eine Solarfassade eine spannende Option.
Balkonkraftwerke
Dass selbst kleine Flächen zur Energiegewinnung beitragen können, beweisen die kleinen „Mini-PV-Anlagen“: Balkonkraftwerke sind zwar nicht so ertragreich wie große Aufdach-, oder Indach-Anlagen, aber zur privaten Nutzung lohnen sie sich dennoch. Auch in Mietwohnungen sind diese kleinen PV-Anlagen ideal geeignet – mit Zustimmung Ihres Vermieters.
Mobile PV-Anlagen
Diese praktischen Anlagen sind ideal für Outdoor-Veranstaltungen, Baustellen oder Campingplätze geeignet. Sie können einfach auf- und abgebaut sowie an unterschiedliche Standorte angepasst werden – je nach Bedarf und Sonnenstand. Die mobilen Anlagen sind in der Regel kleine „Inselanlagen“. Das heißt, sie sind nicht netzgebunden – der erzeugte Strom wird nicht ins öffentliche Netz eingespeist.
Freistehende Solaranlagen
Die gewerbliche Nutzung großer, offener Flächen zur Energiegewinnung kann überaus sinnvoll sein, wie freistehende Solaranlagen längst beweisen. Durch die große Fläche können auch brachliegende Flächen zur Energiegewinnung genutzt werden.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Das EEG regelt bei uns in Deutschland die Einspeisung und
Vergütung von Strom aus Photovoltaikanlagen. Von welchen Vorteilen Sie
profitieren und was genau das EEG beinhaltet, erfahren Sie in unserem
Ratgeberbeitrag EEG Photovoltaik.
Die verschiedenen Solarmodule
Solarmodule sind die entscheidende Komponente der PV-Anlagen. Wenn Sie überlegen, sich eine Photovoltaikanlage anzuschaffen, ist es von Vorteil, grundlegende Kenntnisse über diese zu haben. Denn die Vielfalt der verschiedenen Arten von PV-Anlagen spiegelt sich in den unterschiedlichen PV-Modulen wider. Sie unterscheiden sich in Material, Wirkungsgrad, Fertigung und Preis. Von hochwertigen monokristallinen über polykristalline Module bis hin zu dünnschichtigen Varianten: Jedes Modul bietet spezifische Vorteile, die sich je nach Einsatzzweck unterscheiden. Mehr über die Solarmodule, deren Aufbau und Funktionsweisen lesen Sie in unseren Ratgeberbeitrag “Wie funktioniert ein Solarmodul”.
Folgend fünf Solarmodul-Typen im Überblick:
Monokristalline Photovoltaik-Module
Diese Module werden aus einem Siliziumkristall gefertigt und zeichnen sich durch ihre hohe Energieeffizienz aus. Sie sind ideal für begrenzte Dachflächen oder Orte, an denen maximale Leistung gefragt ist.
Polykristalline Photovoltaik-Module
Die polykristallinen PV-Module bieten Ihnen ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie bestehen aus mehreren Siliziumkristallen und sind kostengünstiger herzustellen als monokristalline Module. Trotz etwas geringerer Effizienz bieten diese eine zuverlässige Stromerzeugung und sind besonders gut geeignet für größere Flächen.
Dünnschicht-Photovoltaik-Module mit amorphem Silizium (a-Si)
Diese Art der Dünnschicht-Photovoltaik-Module ist flexibel und leicht, was ihre Anwendung auf verschiedenen Oberflächen ermöglicht. Sie funktionieren bei schlechteren Lichtverhältnissen in der Regel etwas besser als kristalline Module und sind ideal für Gebäudeintegrationen.
Dünnschicht-Photovoltaik-Module mit Cadmium-Tellurid (CdTe)
Dünnschicht-Photovoltaik-Module mit Cadmium-Tellurid stehen für hohe Effizienz bei geringem Gewicht. Sie eignen sich besonders gut für Standorte mit begrenztem Platzangebot oder variablen Wetterbedingungen.
CIGS-Photovoltaik-Module
CIGS-Photovoltaik-Module zeichnen sich durch ihre hohe Effizienz aus und sind besonders leicht und dünn. Diese Module bieten eine gute Leistung bei wenigem Sonnenlicht und sind ideal für ästhetisch anspruchsvolle Anwendungen.
Welche Photovoltaikanlage die richtige ist
Bei Ihrer Entscheidung für die passende PV-Anlage spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Wahl hängt dabei immer u.a. von dem Standort und der PV-Anlagen Ausrichtung ab. Dachanlagen sind oft eine gute Wahl für private Wohngebäude, da sie die vorhandene Dachfläche gut nutzen und Sie darüber hinaus überschüssigen Strom ins Netz einspeisen können. Inselanlagen sind ideal für den Campingurlaub oder auch zur Nutzung im Gartenhäuschen. Auch bei Flachdächern lohnen sich PV-Anlagen: Diese sind schnell installiert und können ganz flexibel an Ihre Dachfläche angepasst werden. Ein weiterer Vorteil: Flachdachanlagen können zusätzlich vor Hitze schützen. Solarfassaden nutzen die vertikale Fläche eines Gebäudes und eignen sich besonders für großflächige, sonnenexponierte Gebäude.
elektroland24 Tipp: Wenn Sie unsicher sind, welche PV-Anlage für Sie die
richtige ist, lassen Sie sich am besten von einem Experten bei der Planung und
Umsetzung beraten
Fazit: Eine große Vielfalt für individuelle Anforderungen
Die große Auswahl zwischen den verschiedenen Photovoltaik Arten ermöglicht es Ihnen, maßgeschneiderte Lösungen für Ihre ganz eigenen Bedürfnisse zu finden. Ob auf dem Satteldach, auf einem Flachdach oder als ästhetische Solarfassade: jede Variante bietet ganz individuelle Vorzüge. Und wenn Sie bei der Wahl Ihre spezifischen Anforderungen und der Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen, steht einer Nutzung der Sonnenenergie nichts mehr im Wege.