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Photovoltaik

Strom einspeisen: Wichtige Informationen und praktische Tipps

Marcus Huschka
Marcus Huschka 31.07.24 6 Min
Strom einspeisen: Wichtige Informationen und praktische Tipps

Entdecken Sie in unserem Ratgeberbeitrag, wie Sie durch das Einspeisen nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch langfristig Ihre Energiekosten senken können. Erfahren Sie mehr über die Vorteile dieser nachhaltigen Technologie.

Was Solarstrom einspeisen bedeutet

Wenn man von „Solarstrom einspeisen“ spricht, bedeutet es, dass Sie als Besitzer einer Solaranlage den auf Ihrem Hausdach erzeugten Strom entweder für den Eigenverbrauch im Haushalt nutzen oder überschüssigen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen.

Strom einspeisen: Voraussetzungen

Das Einspeisen von selbst erzeugtem Strom in das öffentliche Netz aus erneuerbaren Energiequellen bietet ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Jedoch sind bestimmte Bedingungen zu erfüllen:

  1. Netzanschluss: Vor dem Einspeisen von Solarstrom muss das Grundstück an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sein. Ein Anschluss beim örtlichen Netzbetreiber ist erforderlich, wenn keiner vorhanden ist.
  2. Technische Installation: Eine geeignete technische Einrichtung ist notwendig, um den erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen. Dazu gehören Wechselrichter und Mess- und Monitoring-Geräte.
  3. Einspeisevertrag: Ein Vertrag mit dem Netzbetreiber ist erforderlich, um den eingespeisten Strom zu verkaufen und eine Vergütung zu erhalten. Zudem müssen Sie Ihre Anlage beim Marktstammdatenregister anmelden
  4. Zählerinstallation: Geeignete Zähler sind notwendig, um die eingespeiste Energie zu messen und abzurechnen.

Strom einspeisen: Die Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung ist das Geld, das Sie erhalten, wenn Sie den von Ihrer eigenen Solaranlage erzeugten Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Sie wurde im Jahr 2000 im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingeführt, um Hausbesitzern einen Anreiz zu bieten, in Solaranlagen zu investieren und so die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Um die Einspeisevergütung zu erhalten, sind einige Schritte erforderlich. Zunächst müssen Sie einen Netzanschluss beim örtlichen Netzbetreiber beantragen und eine Netzverträglichkeitsprüfung durchführen lassen, bevor die Solaranlage installiert wird. Anschließend erfolgt die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur über das Marktstammdatenregister. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, wird die Einspeisevergütung automatisch vom Netzbetreiber ausgezahlt.

elektroland24 Tipp

 In unserem Ratgeberbeitrag zur Anmeldung Ihrer PV-Anlage finden Sie wertvolle Tipps und alle wichtigen Informationen zur Anmeldung beim Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister.

Solarstrom einspeisen: Der Unterschied zwischen Voll- und Teileinspeisung

Das EEG 2023 differenziert zwischen der Volleinspeisung und der Überschuss- und der Teileinspeisung. Die Teileinspeisung, die auch Überschusseinspeisung genannt wird, folgt dem gängigen Modell, bei dem der erzeugte Solarstrom primär für den Eigenverbrauch im Haushalt genutzt wird und Überschüsse gegen die Einspeisevergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Entscheiden sich Anlagenbetreiber für die Volleinspeisung, ist es die Entscheidung dafür, den gesamten PV-Strom direkt in das öffentliche Netz einzuspeisen. Bei diesem Modell erhalten Anlagenbetreiber einen zusätzlichen Zuschuss zur Einspeisevergütung.

Bei der Überschusseinspeisung gelten folgende Einspeisevergütungen:

  • Bis 10 kWp: 8,11 Cent/kWh
  • Bis 40 kWp: 7,03 Cent/kWh
  • Bis 100 kWp: 5,74 Cent/kWh

Für die Volleinspeisung sind die Einspeisevergütungen wie folgt:

  • Bis 10 kWp: 12,87 Cent/kWh
  • Bis 40 kWp: 10,79 Cent/kWh
  • Bis 100 kWp: 10,79 Cent/kWh

elektroland24 Tipp

In unserem Beitrag zum Strom sparen im Haushalt erfahren Sie, wie Sie durch einfache Maßnahmen im Haushalt effektiv Strom sparen können: von der optimalen Nutzung elektrischer Geräte bis hin zu energieeffizienten Beleuchtungslösungen. Entdecken Sie praktische Tipps, um Ihren Energieverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig Kosten zu senken.

Die Nulleinspeisung ohne Anmeldung 

Der Begriff „Nulleinspeisung“ beschreibt die vollständige Nutzung des selbst erzeugten Stroms innerhalb des eigenen Haushalts, ohne Überschüsse ins Netz einzuspeisen.

Sie können eine PV-Anlage ohne Anmeldung betreiben, wenn die Anlage nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden ist und als Inselanlage fungiert. Inselanlagen können ein Balkonkraftwerk oder eine vollständige PV-Anlage mit Stromspeicher umfassen, wobei die Leistung keine entscheidende Rolle spielt. Der Vorteil einer solchen Inselanlage liegt in der vollständigen Autarkie und Unabhängigkeit bei der Stromversorgung des Haushalts. In diesem Fall ist eine Nulleinspeisung ohne Anmeldung möglich.

Tipp: In unserem Beitrag zum Autark leben erfahren Sie, wie Sie Ihren Alltag unabhängiger gestalten können, indem Sie autark leben – von der Nutzung erneuerbarer Energien bis hin zur eigenen Nahrungsmittelproduktion.

Die Vor- und Nachteile des Stromeinspeisens

Das Einspeisen von Solarstrom in das öffentliche Netz hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Hier möchten wir Ihnen die vielen Vorteile des Stromeinspeisens aufzeigen – sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Perspektive – aber auch mögliche Nachteile mit aufführen. Folgend ein Überblick über die Photovoltaik Strom Einspeisung ins Hausnetz.

Vorteile des Solarstromeinspeisens:

  • Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen: Das Einspeisen von Solarstrom ins öffentliche Netz trägt dazu bei, den Anteil an klimaschädlichen CO₂-Emissionen zu verringern, da Solarenergie eine saubere und erneuerbare Energiequelle ist, die im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen keine Treibhausgase freisetzt.
  • Generierung einer zusätzlichen Einnahmequelle: Durch das Einspeisen von Solarstrom können Hausbesitzer eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen, indem sie für die erzeugte und ins Netz eingespeiste Energie eine Einspeisevergütung erhalten, was langfristig die Rentabilität der Solaranlage verbessern kann.
  • Erhöhte Unabhängigkeit von Preisschwankungen auf dem Energiemarkt: Indem Hausbesitzer Solarstrom ins Netz einspeisen, können sie ihre Abhängigkeit von den Preisschwankungen auf dem Energiemarkt reduzieren, da sie einen Teil ihres eigenen Stroms selbst erzeugen und nutzen können, anstatt ihn zu teureren Preisen von Energieversorgungsunternehmen zu beziehen.
  • Möglicher Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes: Das Einspeisen von Solarstrom kann auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage oder bei unvorhergesehenen Ereignissen wie Stromausfällen, da die dezentrale Einspeisung erneuerbarer Energien die Netzstabilität verbessern und Engpässe ausgleichen kann.

Nachteile des Solarstromeinspeisens:

  • Unregelmäßige Stromerzeugung: Die Abhängigkeit von Wetterbedingungen bei Solarenergie kann zu Schwankungen in der Stromerzeugung führen und die Zuverlässigkeit der Versorgung beeinträchtigen. Batteriespeicher können hier Abhilfe schaffen, indem sie überschüssigen Strom speichern, der während der Phasen hoher Erzeugung produziert wird, und diesen bei Bedarf abgeben, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Schwankungen auszugleichen.
  • Potenzielle Anpassungsmöglichkeiten: Die sich im Laufe der Zeit ändernden Bedingungen und Vergütungssätze für das Einspeisen von Solarstrom bieten auch Chancen zur Anpassung und Optimierung. Es ist wichtig, diese Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, um flexibel auf Veränderungen reagieren und langfristige Strategien entsprechend anpassen zu können.

Strom einspeisen: Was Sie bei einem Balkonkraftwerk beachten müssen

Ein Balkonkraftwerk dürfen Sie bis zu einer maximalen Leistung von 2kW/P ohne vorherige Anmeldung betreiben. Es ist nur noch eine Meldung beim Marktstammregister erforderlich. Dies wurde durch das Solarpaket 1 der Bundesregierung neu beschlossen. Eine Ausnahme besteht für PV-Inselanlagen, die beispielsweise in Gartenhütten oder Ferienhäusern betrieben werden können, sofern diese keine Verbindung zum Stromnetz haben. Diese Anlagen benötigen keinerlei Anmeldung. Erfahren Sie in unserem Ratgeberbeitrag “Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk” alles, was Sie über die kleinen Solaranlagen wissen müssen: von der Installation bis zur Einspeisung von Solarstrom in das Hausnetz und der Funktionsweise dieser kompakten Photovoltaikanlagen.

Fazit: Einspeisen von Solarstrom bietet eine Vielzahl positiver Perspektiven

Insgesamt bietet Ihnen das Einspeisen von Solarstrom eine attraktive und vielversprechende Möglichkeit, die Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben. Neben dem umweltfreundlichen Beitrag zur CO₂-Reduzierung bietet es gleichzeitig finanzielle Vorteile durch zusätzliche Einnahmen und die Möglichkeit, unabhängiger von Preisschwankungen auf dem Energiemarkt zu werden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen rund um das Einspeisen von Solarstrom

Die Einspeisevergütung wird vom Netzbetreiber für den erneuerbaren Strom gezahlt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.

Kleine Solaranlagen, die für die Steckdose konzipiert sind und lediglich ein bis zwei Module umfassen, erzeugen eine Leistung von etwa 600 Watt. In diesem Fall dürfen Sie über die Steckdose einspeisen. Die erzeugte Strommenge dieser Steckdosen-Solaranlagen ist nur für den Eigenbedarf bestimmt.

Um Solarstrom ins Hausnetz einzuspeisen, benötigen Sie eine Photovoltaikanlage, die mit einem Wechselrichter verbunden ist. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann ins Hausnetz eingespeist werden kann.